Geschichte des Fördervereins des Evangelischen Kreuzgymnasiums

Gründung der Vereinigung der Freunde des Kreuzgymnasiums e. V.

Gründungsvater des Vereins „Vereinigung der Freunde des Kreuzgymnasiums e. V.“ war Dr. Wolfgang Müller, der sein Abitur im Jahre 1948 in der Klasse 12b an der Kreuzschule ablegte. Nachdem er im Herbst 1990 in den Vorruhestand getreten war, ließ ihn der Gedanke, einen Förderverein für die damals noch staatliche Kreuzschule zu gründen, nicht los. Im April 1991 bot sich endlich ein konkreter Anlass, um viele Menschen für sein Anliegen zu erreichen. Gemeinsam mit seiner Frau Christa verteilte er während der Festwoche „775 Jahre Kreuzschule und Kreuzchor Dresden“ zahlreiche Einladungen per Handzettel und machte mit Plakaten auf sein Anliegen aufmerksam. Zu seiner großen Freude kamen daraufhin in der Aula unserer Schule auf der Eisenacher Straße 75 Personen zusammen und berieten über das Anliegen. OstD Stephan Noth, auch ehemaliger Kruzianer, der die Direktion der Kreuzschule 1991 übernahm, unterstützte die Bestrebungen, einen Verein zu gründen. Zuerst gab es die Überlegung, einen Verein für Chor und Schule gemeinsam zu führen. Dieser Gedanke erwies sich aber nicht als praktikabel.

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Mitgliederversammlung unter Leitung von Dr. Wolfgang Müller

Am 16. November 1991 war es schließlich soweit. Mehr als dreißig Personen versammelten sich in der Kreuzschule, um die Vereinsgründung zu vollziehen. Als Gründungsmitglieder trugen sich u. a. der 1. Stellv. Oberbürgermeister der Stadt Dresden Dr. Peter Czerney, die Parlamentarische Staatssekretärin Friederike de Haas und 15 weitere Personen ein. Der Eintrag am 10. Juli 1992 ins Vereinsregister schloss den Gründungsprozess ab.

Dr. Wolfgang Müller wurde zum Vorsitzenden gewählt und behielt dieses Amt bis zum Jahre 2005 inne. Dann wirkte er als Ehrenvorsitzender bis zu seinem Tode im Jahre 2015 weiter im Vorstand mit.

Mitgliedergewinnung und erste Projekte

Ende 1992 hatte der Verein bereits 117 Mitglieder gewinnen können und konnte im Laufe seiner Vereinstätigkeit erhebliche Spendenbeiträge zur Unterstützung des staatlichen Gymnasiums bereitstellen. So wurde der Ausbau des Kellers mit einem Speiseraum unterstützt, die Umwandlung des ehemaligen Schwimmbades in einen  Bühnenraum und die Einrichtung eines  Archivs und einer Sonderbibliothek. Im  Herbst 1992 erschien als Vereinsorgan das erste Mitteilungsblatt.  Von Beginn an zeichnete den Verein ein Zweiklang aus. Zum einen wurde die Schule ideell und materiell gefördert, zum anderen stand die Traditionspflege und Begegnung der Ehemaligen im Blickpunkt.

Etablierung des Stammtisches

So etablierte sich das Format des Stammtischs. Von ehemaligen Choristen ins Leben gerufen, wurde dieser monatliche Treff an jedem 1. Freitag schnell eine geliebte Institution für viele Vereinsmitglieder für den persönlichen Austausch, aber auch eine Möglichkeit, um spannende Vorträge zu hören.

Einrichtung des Kreuzschul- und Chorarchivs

Schwerpunkt neben der materiellen Unterstützung war die Durchführung von Veranstaltungen zur Geschichte der Schule z. B. „Kreuzschule zwischen Mauerbau und Prager Frühling“ oder „Die Kreuzschule in den 70er und 80er Jahren“ oder „Die Kreuzschule in der Bombennacht des 13. Februar“.

Um diese Veranstaltungen möglich werden zu lassen, wurde im Jahre 1993 das Kreuzschul- und Chorarchiv als Außenstelle des Stadtarchivs Dresden eingerichtet.

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Der Archivar Dr. Sasson Sassonov, der auch Mitglied unseres Vereins ist, baute dieses Archiv auf, überwiegend mit Sammlungsgut ab 1945. Viele Zustiftungen erhielt das neue Archiv durch Vereinsmitglieder in der alten Bundesrepublik. Dort gab es schon seit den fünfziger Jahren einen losen Zusammenschluss ehemaliger Kreuzschüler und  ehemaliger Kruzianer. Nachdem Dr. Sassonov in den Ruhestand ging, finanzierte der Verein eine Projektstelle, um die Arbeit weiterzuführen. Heute wird das Archiv von der Musikwissenschaftlerin Annett Schmerler geleitet.

 

Unterstützung von Gerard Arnhold

Viele der Zuwendungen seitens des Fördervereins waren nur möglich durch die großzügige Unterstützung von Gerard Arnhold, der in São Paulo, Brasilien, lebte.

Er war in den dreißiger Jahren Kreuzschüler. Obwohl er und seine jüdische Familie aus Deutschland vertrieben worden waren, unterstützte er seine alte Schule bis zu seinem Tod. Nicht zuletzt die Übergabe von sehr wertvollen Büchern aus seinem Besitz bereichert die Bibliothek und Leselandschaft der Schule bis heute.

 

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Begegnung von Frau Füllkrug mit Gerard Arnhold

Kreuzschulnadel

Im Jahre 1994 belebte der Verein die Tradition der Kreuzschulnadeln neu. Alle Kreuzschüler dürfen diese Nadel als Zeichen der Zugehörigkeit zu ihrer Schule tragen.

Trägerwechsel und Gründung unseres Vereins

Mit dem Wechsel des Ev. Kreuzgymnasiums in kirchliche Trägerschaft ab dem Schuljahr 2004/05 stellten sich neue Herausforderungen für den Verein. Sabine Thiele übernahm von Dr. Wolfgang Müller den Vorsitz, und es wurden die Kontakte zum Verein des Landheims Mayenhof, das seit 1999 für die Kreuzschule zur Verfügung steht, intensiviert. Außerdem wurden verstärkt die Eltern der Schüler in die Arbeit einbezogen, so dass schließlich im Jahre 2008 der Förderverein des Evangelischen Kreuzgymnasiums gegründet werden konnte. Dr. Christoph Munz war bis 2011 der erste Vorsitzende des neu gegründeten Vereins. Ihm folgte bis zur Wahl von Herrn Dr. Sebastian Wündisch im Jahre 2016 Frau Prof. Dr. Edeltraud Günther.

 

Bettina Westfeld, M.A.